Victoria Falls

Chikwenya bush dinner with lions nearby unbeknown to us

BRIGITTE CROSS

Chikwenya – Mana Pools / Zimbabwe , 21.07.97

Ich sitze zur Zeit in Chikwenya in einer der Huetten, wie sie auf der Rueckseite meiner Broschuere abgebildet ist.  Blick auf Zambezi mit Nilpferden, davor Bueffelfamilie.  Dies ist eines der ganz wenigen noch verbliebenen, echten ‘Buschcamps’, wie wir sie so lieben.  Gestern Abend hat man uns bei Vollmond ein Ueberraschungsdinner weit weg vom Camp am Ufer des Zambezi beschert.  Keine 20 Meter neben uns im Wasser sammelten sich 7 Hippos, die, leicht unflexibel, unbedingt jenen Pfad zu ihren Futter-gruenden benutzten wollten, den wir mit15 Mann, Tischen, Stuehlen, Landrovern und Feuerchen, belegt hatten.  Ihr Protestgrunzen war die Tafelmusik.  Kurz vor dem Desert kleiner Aufruhr – der Koch, hinter den Kulissen taetig, wollte den Loewen gesehen haben, der ab und zu aus der Ferne den Trompetensolo zum Hippokonzert gegeben hatte.  Ein paar aengstliche Gaeste kletterten schnellstens in die Autos, die anderen verteilten sich, je nach Mut, hinter oder neben selbigen, die Ranger (und ich Naseweis, natuerlich), waren an der Buschseite zu sehen, wo sie mit Hilfe von Scheinwerfern den Loewen im hohen Gras zu orten suchten.  Nach einiger Zeit wurde das ganze als Fehlalarm abgetan;  der Ranger meinte, der Koch habe sicher ein Hippo gesehen, das sich mutig halt doch auf einem Umweg in’s Gras begeben  hatte.  Man ass friedlich weiter, der Chikwenya Chor (Koch und Angestellte) gab noch ein Staendchen, und alles klang friedlich aus.  Letztend-lich wollten wir auch den Nilpferden den Weg zu ihrem Dinner freigeben, und rueckten ab.  Wir waren keine 50 Meter gefahren, als schon sieben tropfnasse Hippos just in unserem Freiluft-Speisesaal zu sehen waren. Und direkt neben uns – zwei ausgewachsene Loewen!  Apologie an den Koch, grosse Aufregung unter den Gaesten, die bisher noch keine der Katzen zu sehen bekommen hatten.  Dem nicht genug, berichtete der Landrover vor uns per Funk, sie haetten ihren eigenen Loewen, dankeschoen.  Den sahen wir spaeter auch noch!

Xigera, 29.07.97

Siehst Du, so geht’s bei mir.  Jetzt sitze ich, voellig unerwartet, in Xigera im Okavango Delta, obwohl ich die ganze Woche brav am Schreibtisch eingeplant hatte, was bitter noetige gewesen waere.  Aaaaaber, da kam doch am Samstag Abend der gute Izzy, ein Riese von einem Suedafrikaner, der mittlerweile oft fuer mich fliegt, schwankend, blass und mit Malariaverdacht von einer Safari in Zimbabwe zurueck.  Am Montag aber sollte er fuer 2 Wochen mit einer hollaendischen Famlie auf grosse Rundreise starten.  Versuche nun mal, aus unserem Mini-Team (Reinhard, Amalie, Izzy und mir, eventuell noch Val Humphreys, die aber eine Flugschule zu leiten hat) jemanden zu finden, der am Sonntag sagen kann:  “Na sicher, zwei Wochen unvorbereitet weg – Kleinigkeit” !!!???  Reinhard kam, weil er diese Woche seinen regulaeren Job aufgibt, um auch Brigitte-der-Tour-Operator zu spielen, am naehesten an diese utopische Vorstellung.  Er meinte, wenn jemand den ersten Teil der Woche ueberbruecken koennte, wuerde er den Rest der Reise uebernehmen. Was blieb mir also anderes uebrig, als am Montag in’s Flugzeug zu springen und die Kunden erst mal hierher zu bringen. Morgen schaffe ich sie dann noch in’s naechste Camp, dort koennen sie die zwei Tage alleine sein, und Reinhard holt sie am Freitag dort ab und fliegt weiter nach Victora Falls und Zambia.  Normalerweise bin ich ja ganz froh, dass die Charter zwischen den Camps hier so horrend teuer sind (die Gesellschaften in Maun haben das absolute Monopol und nutzen das weidlich aus), aber diesmal haette es mir schon sehr geholfen, wenn ich meine Kunden per Charter von hier aus in’s naechste Camp haette bringen lassen koennen, dann haette ich gestern naemlich gleich wieder heimfliegen koennen.

Na ja, den Computer habe ich ja dabei und kann wenigstens ein bisschen weitermachen.

 Credit Brigitte Cross